Hausärztlicher Notdienst (HÄND) in OÖ

In Zusammenarbeit mit dem Oberösterreichischen Roten Kreuz bietet die Ärztekammer für Oberösterreich den "Hausärztlichen Notdienst" außerhalb der üblichen Ordinationszeiten an. Diese Information beschreibt das Vorgehen zur Abrechnung des Hausärztlichen Notdienstes.

In welchen Regionen/Sprengeln und welchen Zeiträumen welche Fallpauschalen ausgezahlt werden, erfahren Sie von der Ärztekammer für OÖ unter HÄND - Ärztekammer für Oberösterreich (aekooe.at) -> Der Hausärztliche Notdienst in OÖ (PDF).

Voraussetzungen

Um die HÄND Abrechnung nutzen zu können, müssen folgende Einstellungen getroffen werden:
Unter SETUP – GLOBAL – ARZT – ARZTDATEN muss das Bundesland auf Oberösterreich stehen und die Checkbox "Hausärztenotdienst pauschal" muss aktiviert sein.

Da die meisten aller HausärztInnen und Hausärzte (Allgemeinmedizin) in Oberösterreich an dieser Verrechnung teilnehmen, setzt das Programm die Teilnahme automatisch, wenn der eingestellte Arzt das Fach 01 (=Arzt für Allgemeinmedizin) hat und kein Wahlarzt ist.

Ablauf

Wird ein Patient im Rahmen des Hausärztlichen Notdienstes behandelt, so müssen Sie unterscheiden, ob es sich um einen eigenen oder einen fremden Patienten handelt.

Beim eigenen Patienten ist ein Krankenschein zu wählen (so nicht schon vorhanden), beim Fremdpatienten muss der Schein "BD-Bereitschaft" gewählt werden.

Für Fremd-Patienten muss aktiv der Schein "BD-Bereitschaft" ausgewählt werden, es gibt keine automatische Unterscheidung von eigenen und fremden Patienten.

In der Kartei gibt es links unten neben der Checkbox für den Leistungsvorschlag eine Dropdown-Auswahlmöglichkeit. Damit die Leistungen im Rahmen des Hausärztlichen Notdienstes erfasst werden, muss in diesem Feld der Buchstabe "B" (=Bereitschaft) gewählt werden.

Sobald der Wert "B" gesetzt wurde, werden alle erfassten Leistungen mit dem Kennzeichen "B" (=Bereitschaft) versehen. Dies ist unabhängig davon, wo diese Leistungen in weiterer Folge eingetragen werden (Kartei, Verrechnung, Labor, Leistungsvorschlag etc.).


Die Leistungen können auch während der Eingabe einzeln mit dem Kennzeichen "B" versehen werden. Ist diese Vorgehensweise erwünscht, sollte kein Verrechnungskennzeichen vorgewählt sein. Das Kennzeichen kann nach Erfassung der Leistungen auch nachträglich hinzugefügt oder geändert werden.

Der empfohlene Weg ist allerdings, die Vorauswahl zu nutzen, da damit auch allfällige Laborverrechnungen oder Leistungsvorschläge entsprechend markiert werden.

Wichtig: Werden während des Hausärztlichen Notdienstes auch allgemeine Tätigkeiten durchgeführt, die Leistungen betreffen (Laborwerte einspielen, Leistungen für abwesende Patienten eintragen etc.), so muss das Verrechnungskennzeichen wieder auf leer gesetzt werden (aber nur, wenn eine Kartei geöffnet ist)!

Es muss kein weiterer/kein anderer Schein eingetragen werden!

Abrechnung

Bei der Abrechnung werden die Leistungen der Patienten, die im Rahmen des Hausärztlichen Notdienstes behandelt wurden, gemeinsam mit den anderen Leistungen angezeigt (allerdings mit dem Kennzeichen "B").

Solcherart gekennzeichnete Leistungen gelangen im Rahmen der Abrechnung automatisch auf unterschiedliche Scheinarten mit Zusatzkennzeichen:

Patient

HÄND ja/nein

Ergibt Scheinart

Zusatzkennzeichen

Eigener Patient

ja

5

25

Eigener Patient

nein

1

20

Fremder Patient

ja

5

25

Fremder Patient

nein

5

20

Das heißt:

  • Der Schein 5/25 wird nur generiert, wenn im Setup – Global bei Arzt die Einstellung „Hausärztenotdienst Pauschal“ aktiviert ist UND die Leistungen in dieser Zeit mit B markiert wurden.

  • Der Schein 5/20 wird generiert, wenn ein BD-Fall gesteckt wird UND der Schein „BD-Bereitschaft“ ausgewählt wird. Dies ist unabhängig davon, ob es sich um einen eigenen oder einen fremden Patienten handelt und auch unabhängig von der oben genannten Einstellung.

Ob es sich um einen eigenen oder einen fremden Patienten handelt, muss mit dem Grundschein gewählt werden:

  • Ist der Grundschein ein Krankenschein, wird angenommen, dass es sich um einen eigenen Patienten handelt, hat dieser auch Leistungen, die mit B markiert sind, wird dafür zusätzlich ein Schein 5/25 generiert, alle anderen Leistungen kommen auf den Schein 1/20.

  • Ist der Grundschein B D-Bereitschaft, wird angenommen, dass es sich um einen fremden Patienten handelt. Hat dieser Patient auch Leistungen mit B markiert, so gelangen diese auf einen Schein 5/25, die übrigen Leistungen auf den Schein 5/20.

Leistungen, die auf einem Schein mit Zusatzkennzeichen 25 verrechnet werden, werden von der Kasse nicht vergütet, weil diese bereits über die Pauschale abgegolten sind. Es ist daher wichtig für die Anwender, das Verrechnungskennzeichen "B" wirklich nur bei den Fällen im Rahmen der HÄND-Pauschale zu setzen!

Bei HÄND-Fällen mit B-Verrechnungskennzeichen müssen 2 Scheine beim selben Patienten aufscheinen (natürlich vorausgesetzt, dass sowohl Leistungen mit B-Markierung als auch Leistungen ohne B-Markierung vorhanden sind).